Parallel Vienna 2025.

Dagmar Höss, “Be Water”, 2024, Neonschrift

Dagmar Höss (*1969) arbeitet als Künstlerin, Kuratorin und Kunstvermittlerin und vermischt auch gerne mal diese drei Bereiche in ihren Projekten miteinander. Ursprünglich hat sie Textil studiert und wie man an den aktuellsten Arbeiten sehen kann, taucht dieses Material auch immer wieder auf in ihrem künstlerischen Werk. Inszenierungen, Siebdrucke, Collagen oder Stickereien werden meist im Medium Fotografie umgesetzt. Zudem arbeitet sie für die OÖ Landeskultur GmbH und ist u.a. Mitglied in der Künstler*innenvereinigung MAERZ.


Yvonne Kendall wurde 1965 in Birmingham, England, geboren und wanderte mit ihren Eltern nach Australien aus, als sie neun Jahre alt war. Sie studierte Bildhauerei am Victoria College in Prahran und schloss 1987 mit einem Bachelor of Fine Arts ab. Sie hat in ganz Australien und Europa ausgestellt, wurde mit einer Reihe von Preisen und Stipendien ausgezeichnet und ist in vielen internationalen Sammlungen vertreten. Im Jahr 2000 zog Yvonne Kendall nach Deutschland, wo sie heute lebt und arbeitet.


Hannah Stippl (* 1968) studierte Malerei und Graphik an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo sie von 2005 bis 2017 in der Klasse für Landschaftsdesign/kunst unterrichtete. Sie entwirft große Szenerien mit floralen Mustern und Schriftzügen, die den Betrachter in neue Sphären eintauchen lassen. Ihre Beschäftigung mit kulturhistorischen und ökologischen Aspekten von Pflanzen, Gärten und Landschaften beeinflusst ihre künstlerische Arbeit grundlegend.

 

beCOMING water

Mit Arbeiten von Dagmar Höss, Yvonne Kendall & Hannah Stippl


Termin | 10. - 14. September 2025

Ort | Otto Wagner Areal


Hannah Stippl, aus der Serie “Mirando al Mar”, 2025, Acryl auf Papier

Regen und Meer, Tröpfchen und Tau, Ströme, Wolken, Nebel und Tränen. „beCOMING water“ versucht mit drei sehr unterschiedlichen, einander ergänzenden künstlerischen Positionen das fragile Verhältnis von Mensch und Wasser zu thematisieren. Auch die verwendeten Medien sind abwechslungsreich, von Cyanotypie zu Malerei, von Skulptur zu Neonobjekten.

Blickt man auf das ruhige Meer, flüstert es von verborgenen Welten unter der durchsichtigen Oberfläche. Und dann stürzt der Himmel ins Meer, schwere Wellen zermalmen alles zu einer Mischung aus Wasser, Luft und Schmutz. Dem Kreislauf des Wassers folgend, von versunkenen Zivilisationen bis zu den unruhigen Strömungen der Handelswege, tauchen mythische Wesen auf, hybride Führer durch das flüssige Reich. Eintauchen bedeutet, sich auf Widersprüche einzulassen; ein Raum der Metamorphose, in dem Verjüngung auf Untergang trifft. Die Geschichten über die Ursprünge des Wassers sind verwoben mit Visionen einer gefährlichen Zukunft: Überschwemmungen, die Siedlungen verschlingen, und Dürren, die ganze Landstriche verdorren lassen. Wasser steht im Zentrum des ökologischen Schlachtfelds. Während der Meeresspiegel steigt und die Flüsse austrocknen, stehen wir an einem Abgrund.

Mit der Serie „Be Water“ (Cyanotypie auf Aquarellpapier, Leuchtschrift) setzt sich Dagmar Höss auf sehr persönliche Weise mit dem Element Wasser auseinander, als Spiegel der eigenen Existenz ebenso wie als role model zwischen Anpassung und Widerstand. Yvonne Kendall widmet sich mit ihren Skulpturen den mythischen Wesen des Wassers, des Nymphen, Wassermännern und Delphinen. In der über mehrere Jahre entstandenen Serie „Mirando al Mar“ beobachtet Hannah Stippl das Meer, ruhig oder stürmisch, grau, blau oder schwarz, immer in Bewegung.

Yvonne Kendall, “Dolphin”, 2025